Bedingungsloses Grundeinkommen macht Mut zum Unternehmertum

Bedingungsloses Grundeinkommen macht Mut zum Unternehmertum

Das Umfrage-Team der Vienna Business School Floridsdorf, (v.l.n.r.): Koordinator Stefan Lamprechter, Helmo Pape (Obmann des Vereins „Generation Grundeinkommen“ und Auftraggeber der Studie), Jakub Kozlinski (5. Klasse HAK) mit seiner Diplomarbeit, Mag. Ulrike Riepl (betreuende Lehrerin der Diplomanden), KommR Helmut Schramm (Vorstand des Schulbetreibers Fonds der Wr. Kaufmannschaft), Mag. Susanne Neuner (Direktorin VBS Floridsdorf)

Einst belächelte Utopie, heute ernsthaft diskutiert: Das Bedingungslose Grundeinkommen bietet Diskussionsstoff für Politik und Wirtschaft. Aber wie denkt jene Generation darüber, die möglicherweise ein System des Grundeinkommens selbst erleben wird? Dazu gibt es in Österreich keine aktuellen Daten. Die HAK-Schüler Paul Pinter und Jakub Kozlinski starteten deshalb im Auftrag des Vereins „Generation Grundeinkommen“ eine Umfrage unter Oberstufenschüler*innen in Wien und Niederösterreich.

Kozlinski und Pinter, beide 19 Jahre alt, schließen heuer an der Vienna Business School Floridsdorf ihre HAK-Ausbildung ab. Zur Matura gehört eine Diplomarbeit zu einem wirtschaftlichen Thema. Ihr Gedanke: Warum nicht einmal ein „heißes“ Eisen anfassen?

Das Konzept des Bedingungslosen Grundeinkommens besagt im Kern, dass eine Gesellschaft allen Mitgliedern einen regelmäßigen Betrag garantiert, hoch genug menschenwürdig leben zu können, aber im Unterschied zu heute, ohne den Zwang zu einer Gegenleistung – etwa den Nachweis der Bedürftigkeit, Erwerbslosigkeit oder Krankheit. Und: Jegliche Zusatzeinkommen würden das Grundeinkommen nicht reduzieren.

656 Meinungen, ein klarer Trend: Unternehmensgründung? Mit BGE eher schon.
Und was denken nun die Jugendlichen über das BGE? Befragt wurden 656 Oberstufenschüler*innen in Wien und Niederösterreich. Auch, wenn es nicht um eine repräsentative Umfrage handelt, ist die Zahl der Datensätze beachtlich, das Ergebnis bietet Stoff zum Nachdenken.

„Wie wahrscheinlich wirst du unter einem BGE deine Ziele für die Zukunft erreichen?“, lautete eine weitere Frage. Hier sind gleich 68 % der Befragten überzeugt, dass sie mit einem BGE „sicher“ oder „wahrscheinlich“ darin erfolgreich sein werden.

Welche Ziele sind das nun? 63 % versprechen sich davon „größtmögliche Unabhängigkeit“. Fast 40 % würden mit einem BGE ihr Hobby zum Beruf machen. Und knapp 33 % würden mit einem BGE eher eine Unternehmensgründung wagen.

Ein Grundeinkommen schafft offenbar auch eine Art grundsätzliches Selbstvertrauen: 50 % der Befragten sind sicher, mit dem BGE im Rücken ein besseres Gehalt aushandeln zu können. Eben, weil sie nicht auf Gedeih und Verderb von ihrem Job abhängig sind.

Weniger arbeiten mit einem BGE? „Ich nicht, die anderen schon.“
Amüsant fanden die beiden HAK-Diplomanden die Antworten auf die Frage nach einer möglichen Veränderung der Arbeitsmoral nach Einführung eines BGE: „Die überwiegende Mehrheit würde unter einem BGE mehr oder gleich viel arbeiten. Jedoch glauben sie zugleich, dass andere weniger arbeiten würden.“

Resümee: „Heiße Eisen“ zeigen mitunter überraschende Aspekte für die Wirtschaft

„Natürlich müsste sich in der Wirtschaft generell einiges ändern, damit man ein Bedingungsloses Grundeinkommen einführen kann“, sagt HAK-Diplomand Paul Pinter. „So müssten wohl vor allem im Niedriglohnsektor die Gehälter erhöht werden, um einen Anreiz zu schaffen, auch weiterhin arbeiten zu gehen“, fügt Jakub Kozlinski hinzu.

Jedenfalls sind die beiden überzeugt: „Das Bedingungslose Grundeinkommen als möglicher Motivationsschub für die Unternehmensgründung ist ein spannender Aspekt, den es sich genauer zu betrachten lohnt.“

Die Vienna Business School wird vom Fonds der Wiener Kaufmannschaft betrieben. Der Vorstand des Fonds, KommR Helmut Schramm, äußert sich zur Umfrage: 

„An unseren sechs Standorten werden die Schüler*innen dazu ermutigt, „outside of the box“ zu denken. Die Ergebnisse der professionell durchgeführten Umfrage zeigen einmal mehr, dass „heiße Eisen“ anzugreifen überraschende Ergebnisse im Sinne der Wirtschaft bringen kann.“

 

Über die Vienna Business School und den Fonds der Wiener Kaufmannschaft.
Unter der Dachmarke Vienna Business School betreibt der Fonds der Wiener Kaufmannschaft sechs Schulstandorte, davon fünf in Wien und einen in Niederösterreich. Damit ist er der zweitgrößte private Schulbetreiber Österreichs. Das Ausbildungsangebot der Vienna Business School reicht von Handelsakademien über Handelsschulen bis hin zu Aufbaulehrgängen. Die Kaderschmiede der Wirtschaft gibt jungen Nachwuchstalenten eine exzellente Basis für eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Darüber hinaus bietet der Fonds der Wiener Kaufmannschaft mit der „Park Residenz Döbling“ Seniorenwohnen auf höchstem Niveau an. Mehr Informationen finden Sie unter www.vienna-business-school.at und www.kaufmannschaft.com.

Quelle: Fonds der Wiener Kaufmannschaft Mag. Sabine Balmasovich Leitung Kommunikation & Marketing / ots  //  Fotocredit: © FdWK 2023/Florian Wieser

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