Die neue Säule im Gesundheitssystem: Telefonische Gesundheitsberatung „1450“

Die neue Säule im Gesundheitssystem: Telefonische Gesundheitsberatung „1450“

Rund um die Uhr, sieben Tage die Woche – die telefonische Gesundheitsberatung„Wenn`s weh tut! 1450“ wird zum Wegweiser durch das Gesundheitssystem. Im Rahmen des Patientenauskunfts- und Leitsystems (PALES) des Roten Kreuzes startet in Oberösterreich dieser kostenlose Service. Damit setzt das Bundesland auf internationale Standards und beschreitet einen neuen Weg in der Beratung. v.l.: Mag. Thomas Märzinger, Mag.a Christine Haberlander und Albert Maringer

Wenn mitten in der Nacht der Zahn pocht, am Sonntag der Bauch krampft oder am schönsten Nachmittag ein Insektenstich anschwillt, dann wissen Betroffene oft nicht was zu tun ist. Gesundheitliche Probleme am Wochenende oder plötzlich auftretende Symptome verunsichern die Menschen. Sie wissen nicht, an wen sie sich am besten wenden, wie akut es ist oder ob sie sich selbst helfen können. Hier eine kompetente Unterstützung anzubieten ist das Ziel der telefonischen Gesundheitsberatung. In vielen Fällen können die Symptome selbst behandelt werden – den Patientinnen und Patienten werden dadurch unnötigeBesuche in Notfallambulanzen erspart. „Wenn’s weh tut! 1450“ hilft aber gleichermaßendabei, gefährliche Symptome richtig zu interpretieren und den Bürger/innen an den jeweils besten Punkt der Gesundheitsversorgung (best point of service) zu verweisen oder notwendigenfalls Rettungsdienst bzw. Notarzt zu aktivieren.

Wie die Hilfe via Telefon funktioniert

Medizinisch besonders geschultes diplomiertes Krankenpflegepersonal lotst jeden Anrufer durch ein von Mediziner/innen entwickeltes protokollgestütztes Abfragesystem und gibt dann Verhaltensempfehlungen ab. Dabei wird natürlich der Wohnort des Anrufers berücksichtigt, um gegebenenfalls nächstgelegene Ärzte bzw. andere Gesundheitseinrichtungen (Öffnungszeiten, Kontaktdaten etc.) zu vermitteln. Damit bietet dieser Dienst Orientierung im Gesundheitswesen, verschafft dem Bürger schnell eine Einschätzung über seinen Gesundheitszustand und stärkt insgesamt die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung. Die telefonische Beratung ist kostenlos, Anruferinnen und Anrufer bezahlen nur die üblichen Telefonkosten gemäß ihrem Tarif.

Telefonische Gesundheitsservices wie „Wenn’s weh tut! 1450“ werden in Zukunft verstärktausgebaut – erfolgreiche Anwendungen gibt es etwa in Großbritannien, Dänemark, Schweden, den Niederlanden und der Schweiz. Erfahrungen dieser Länder zeigen, dass es sich bei den Anrufen in 80 Prozent der Fälle um keine Notfälle handelt. Dabei kann sechs von zehn Anrufern geholfen werden, ihre Beschwerden selbst zu lindern.

Informations-Reise in die Schweiz

In der Schweiz informierte sich im April des Vorjahres eine oberösterreichische Delegation aus Vertreterinnen und Vertretern der Gesundheitspolitik, der OÖGKK, des Roten Kreuzes, der heimischen Spitalslandschaft sowie der Ärzte-und Apothekerkammer über verschiedene Modelle zur Lenkung von Patientenströmen. Ziel der gemeinsamen Bemühungen ist eineEntlastung von ambulanten und stationären Versorgungsstrukturen.

Positive Erfahrungen in Pilotbundesländern

Wien, Niederösterreich und Vorarlberg waren Teil des im April 2017 gestarteten Pilotprojekts für das Gesundheitstelefon 1450. Bis 31. Dezember 2018 wurden insgesamt rund 124.000 Anrufe mit rund 92.000 durchgeführten Gesundheitsberatungen verzeichnet. In Wien waren es 2018 im Durchschnitt 3.500 Anrufe pro Monat, in Niederösterreich rund 2.500 Anrufe monatlich. In allen drei Pilotbundesländern wurden die Erwartungen erfüllt. Durch einen Steuerungseffekt konnte zur Entlastung der Spitalsambulanzen beigetragen werden.

Gemeinsames Engagement für die Gesundheit der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher
Das Projekt wird als gemeinsame Aufgabe der Kooperationspartner Bund, Land und Sozialversicherungsträger, darunter die OÖGKK, durchgeführt. In Oberösterreich ist das Rote Kreuz als Experte für die Bearbeitung medizinischer Notrufe für den Betrieb der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 verantwortlich. Die größte humanitäre Hilfsorganisation betreibt im gesamten Bundesland neben dem Rettungsnotruf 144 seit Jahren flächendeckend den Hausärztlichen Notdienst (HÄND) 141 und unterstützt somit rund um die Uhr die landesweite ärztliche Versorgung. Da alle diese Telefonnummern im Leitstellensystem integriert sind, werden Anruferinnen und Anrufer, die sich nicht sicher sind,welche Telefonnummer für ihr Anliegen die „richtige“ ist, immer optimal betreut. WeitereInformationen zur telefonischen Gesundheitsberatung 1450 unter www.1450.at.

Die telefonische Gesundheitsberatung 1450 ist der erste Teil des Patientenauskunfts- und Leitsystems (PALES) in Oberösterreich, welches künftig laufend erweitert wird.

 

Wichtige Telefonnummern
144NotrufFür Hilfe in medizinischen Notfällen
141Hausärztlicher Notdienst (HÄND)Wenn Anrufer einen praktischen Arzt benötigen.
1450Gesundheitsberatung„Wenn`s weh tut 1450“Wenn Anrufer Auskünfte zu ihren gesundheitlichen Problemen wünschen

 

Statements der Partner:

„Wenn man krank ist, braucht man rasch Hilfe. Oft ist für die Patientinnen und Patienten unübersichtlich, welches Angebot das Richtige ist. Wohin soll man sich wenden? Hier hilft 1450. Bei der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 erfahren alle zu jeder Tages- und Nachtzeit kostenlos, wo sie mit ihren körperlichen oder psychischen Beschwerden am besten aufgehoben sind, aber auch Hilfe zur Selbsthilfe. Damit wird auch ein wichtiger Beitrag zur Gesundheitskompetenz geleistet. Unser gemeinsames Ziel ist und bleibt die richtige Behandlung am richtigen Platz. Die Etablierung der Gesundheitsnummer 1450 ist einweiterer Schritt auf diesem Weg.“

Gesundheits-Landesrätin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander

„Das Gesundheitssystem kennt viele Anlaufstellen. Da ist es für Patientinnen und Patienten nicht immer einfach, sich zurecht zu finden. Die neue Gesundheitsberatung ist eine große Orientierungshilfe. Das ist im Sinne der Patienten, die sich so manchen Weg und Wartezeiten ersparen. Das ist aber auch im Sinn des Gesundheitssystems, in dem wir dieRessourcen effizient einsetzen wollen.“

Albert Maringer, Obmann OÖ. Gebietskrankenkasse

„Wir übernehmen Verantwortung und schaffen Vertrauen. Ich freue mich, wenn das OÖ. Rote Kreuz mit der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 ein weiteres hochspezialisiertes Aufgabenfeld betreut. Wir sind da, um zu helfen. Aus Liebe zum Menschen!“Mag. Thomas Märzinger, Landesgeschäftsleiter-Stv. OÖ. Rotes Kreuz

Quelle: Land OÖ (Vanessa Ehrengruber)

Das könnte Sie interessieren!

Österreich schlägt Norwegen mit Carlsen

13. 11. 2023 | AN24.at

Österreich schlägt Norwegen mit Carlsen

Im Bild Valentin Dragnev und Magnus Carlsen

Große Motivation bei internationaler Dialogkonferenz von Bundesjugendvertretung und Afrikanischer Union in Wien

13. 11. 2023 | AN24.at

Große Motivation bei internationaler Dialogkonferenz von Bundesjugendvertretung und Afrikanischer Union in Wien

JUUN-Dialogkonferenz von BJV und Afrikanischer Union in Wien: Rund 60 junge Menschen aus Österreich und Ländern der Afrikanischen Union nahmen an der JUUN-...

Naturkundliche Sammlungen dokumentieren Verlust der Biodiversität

13. 11. 2023 | AN24.at

Naturkundliche Sammlungen dokumentieren Verlust der Biodiversität

Dr. Anja Palandačić beim Extrahieren und Analysieren des Suess' Zitterrochens

Österreich und Großbritannien gemeinsam gegen illegale Migration und Terrorismus

02. 11. 2023 | AN24.at

Österreich und Großbritannien gemeinsam gegen illegale Migration und Terrorismus

Innenminister Gerhard Karner und Innenministerin Suella Braverman unterzeichneten am 2. November 2023 ein polizeiliches Kooperationsabkommen 

Sicherheitsbudget 2024: 3.000 Körperkameras und neue Hubschrauber

26. 10. 2023 | AN24.at

Sicherheitsbudget 2024: 3.000 Körperkameras und neue Hubschrauber

V.l.n.r.: Direktor der LP OÖ, Andreas Pilsl, Innenminister Gerhard Karner, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf