Anderl: „Die AK hat den freien Karfreitag erkämpft“
Österreich liegt mit 13 Feiertagen im europäischen Mittelfeld. Das zeigen die Daten der Eurofound-Studie zur Arbeitszeit. 13 Staaten in der EU haben weniger Feiertage als Österreich, 14 Staaten haben gleich viel oder mehr Feiertage. AK Präsidentin Renate Anderl sagt: „Der EU-Vergleich bei der Arbeitszeit zeigt: Die ArbeitnehmerInnen in Österreich arbeiten hart genug. Nach dem 12-Stunden-Tag-Gesetz ist es Zeit, den Menschen wieder mehr Respekt für ihre Leistung zu zeigen. Die AK hat den freien Karfreitag für alle erkämpft. Das ist nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs die Rechtslage. Die Menschen werden nur schwer verstehen, wenn man ihnen diesen Feiertag wieder wegnimmt.“
Die Eurofound-Studie zur Arbeitszeit zeigt darüber hinaus: Durch die hohe Wochenarbeitszeit kommen Vollzeitkräfte in Österreich auf jährlich 1.738 Arbeitsstunden (durchschnittliche kollektivvertragliche Normalarbeitszeit abzüglich Urlaub und Feiertagen). Beim Exportweltmeister Deutschland sind es nur 1.681 Stunden, damit haben die Deutschen umgerechnet eine Urlaubswoche (zu 40 Stunden) und zwei freie Tage (zu 8 Stunden) mehr. In wirtschaftlich ähnlich hoch entwickelten Ländern, wie in Schweden werden 74 Stunden weniger im Jahr gearbeitet, was einer zusätzlichen Urlaubswoche und vier freien Tagen mehr entspricht. In Dänemark wird um 103 Stunden weniger gearbeitet, das sind zwei Urlaubswochen und zwei freie Tage mehr.
Nicht berücksichtigt bei der Anzahl der Feiertage im EU-Vergleich ist, dass Feiertage, die auf einen Sonntag fallen, in Österreich nicht „nachgeholt“ werden, wie das beispielsweise in Belgien, Bulgarien, Irland, Luxemburg und Spanien üblich ist. Damit fallen in Österreich jedes Jahr ein bis zwei Feiertage weg.
Quelle: OTRS // Arbeiterkammer Wien, ChefIn vom Dienst // Fotocredit: Symbolfoto