„Meine beiden Augen haben plötzlich zu jucken und zu brennen begonnen. Meine Lider sind geschwollen und es tränen meine Augen.“ Was steckt dahinter?
So beschreiben laut Dr. Dragosits, Facharzt für Augenheilkunde in Schwanenstadt, viele Patienten die Beschwerden einer allergischen Bindehautentzündung.
Vielen der Betroffenen ist hre Allergie bereits bekannt und sie wissen die Symptomatik dementsprechend einzuordnen. Oft sind nicht nur die Augen betroffen, sondern es tritt die Bindehautentzündung gemeinsam mit einem Heuschnupfen auf.
Auslöser kann prinzipiell jeder Stoff sein, der in die Bindehaut des Auges gelangt. Am häufigsten sind luftgetragene Allergene wie Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben.
Das typisch plötzliche und beidseits gleichzeitige Auftreten der Symptomatik erleichtert natürlich die Diagnose. Die Augen sind gerötet, die Bindehaut und die Lider sind geschwollen, und es besteht ein verstärkter Tränenfluss. Trotz eindeutiger Symptomatik ist eine gründliche Augenuntersuchung sinnvoll, um mögliche andere seltene Auslöser der Beschwerden auszuschließen, erklärt Dr. Dragosits.
Allergene lösen eine überschießende Histaminausschüttung der Mastzellen, das sind Zellen des Immunsystems, aus, was dann zu der typischen Entzündungsreaktion führt. Die Therapiemöglichkeiten haben das Ziel, die Mastzellen zu stabilisieren und damit die Histaminausschüttung zu unterdrücken beziehungsweise generell die Histaminwirkung abzuschwächen. Dies gelingt durch Medikamente, die entweder als Tropfen ins Auge gegeben oder als Tabletten eingenommen werden.
Langfristig kann man auch eine spezifische Immuntherapie, früher auch Hyposensibilisierung genannt, in Erwägung ziehen. Bei dieser Form erhält man Allergene in abgeschwächter Form regelmäßig über einen längeren Zeitraum, sodass das Immunsystem eine Toleranz entwickeln kann und man nicht mehr so heftig reagiert.
„Auf keinen Fall sollte man bei Juckreiz an den Augen reiben“, warnt Dr. Dragosits. „Dies ist zwar eine natürlich Reaktion und führt kurzfristig zu einer gewissen Erleichterung, langfristig führt dies aber zu einer Schädigung der Hornhaut und der Lider“.
Quelle: Augenarzt Dr. Ernst Dragosits